Businessplan für die Gastronomie erstellen: die 12 wichtigsten Punkte

Businessplan für die Gastronomie erstellen: die 12 wichtigsten Punkte

Wie erstelle ich einen Businessplan für die Gastronomie? In diesem Artikel geben wir dir dazu wichtige Tipps und Tricks.

Damit du erfolgreich ein Gastronomie Unternehmen gründen kannst, benötigst du einen Businessplan. Mit dem Businessplan Gastronomie hast du eine detaillierte Planungsgrundlage für die Gründung. Ein solches Betriebskonzept ist nichts anderes als eine Zusammenfassung deiner Geschäftsidee mit einem Geschäftsplan für dein Gastronomie Unternehmen. In diesem Beitrag haben wir dir einige Tipps zusammengestellt.

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Die wichtigsten Inhalte

Ein Businessplan beschreibt die wichtigsten Information rund um eine Gastronomie Gründung. Ein solches Konzept hat eine formelle Struktur mit vorgegebenen Abschnitte. Egal ob du ein Imbiss, Restaurant oder ein Foodtruck eröffnest. Die wichtigsten Inhalte eines Businessplans sind immer dieselben. Unseren Leitfaden kann dich bei der Erstellung unterstützen.

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Die formelle Struktur eines Businessplans sieht wie folgt aus:

1. Zusammenfassung

In diesem ersten Abschnitt fasst du alle Informationen von deinem Businessplan zusammen. Bleibe präzise, gehe aber nicht in die Details und beschränke dich auf maximal 2 Seiten. Der Leser will vor allem wissen, um was es für eine Existenzgründung geht, wie es realisiert wird und wann die Geschäftsidee umgesetzt wird. Stelle auch schon das Gründer-Team mit den Visionen vor. Am besten schreibst du diesen Abschnitt am Ende, nachdem du die anderen Inhalte des Businessplans geschrieben hast.

2. Beschreibung deines Gastronomie Unternehmens

Hier beschreibst du, welche Art von Gastronomie du betreiben möchtest. Handelt es sich um ein Restaurant, eine Weinbar, ein Imbiss oder um einen Nachtclub? Auch die Rechtsform deines zukünftigen Gastronomie Unternehmens musst du bestimmen. Dein Restaurant kann zum Beispiel als GmbH, KG, oder als GbR gegen Außen auftreten. Wie du die passende Rechtsform auswählst, kannst du in diesem Artikel lesen.

Nicht fehlen darf der Name des Unternehmens sowie die Geschäftsadresse. Wie sind die Eigentumsverhältnisse deines Restaurants geregelt. Liste die Eigentumsanteile klar auf. Umschreibe, zu dem die Größe deines Betriebs sowohl auch die Anzahl an Mitarbeiter.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Umschreibung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Wie gedenkst du die rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen? In der Schweiz musst du beispielsweise ein Wirtepatent erlangen, um überhaupt einen Gastronomie Betrieb gründen zu können. Ein weiteres Beispiel ist Deutschland. In Deutschland benötigst du eine Gaststättenerlaubnis. Folgende Punkte musst du dabei erfüllen:

  • Du musst persönlich verlässlich sein und gutes Führungszeugnis bei der Polizei besitzen. Daneben brauchst du eine Bescheinigung vom Finanzamt, welches bezeugt, dass du keine Schulden hast. Ebenfalls wird ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister verlangt.
  • Die Gastronomie Räumlichkeiten müssen für einen Gastronomie Betrieb geeignet sein.
  • Ein fachlicher und sachlicher Eignungsnachweis wird verlangt. Das heißt, du musst nachweisen können, dass du eine fachliche Ahnung u. a. von den hygienischen Richtlinien hast.

Diese oben genannten Informationen sind für den Businessplan für die Gastronomie sehr wichtig. Nimm dir dafür genügend Zeit.

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3. Angebot

Welche Angebote du anbietest, ist entscheidend für dein Gastronomie Betrieb. Hierfür kannst du dich auch im Markt inspirieren lassen. Wieso ist dieser Bereich deiner Existenzgründung wichtig? Weil du danach dein Marketing sowie deine Zielgruppe ausrichten musst.

Für den Finanzplan ist auch das Thema Preisgestaltung deiner Produkte und Dienstleistungen wichtig. Wäge die Preisspanne mit bedacht. Was sind die Kunden bereit, für meine Angebote zu bezahlen? Was für eine Marge muss bei meinen Produkten einrechnen, damit sich ein Restaurant auch wirklich lohnt?

Der dritte Punkt deiner Überlegungen sollte den Nutzen für deine Kunden beinhalten. Was für einen Mehrwert biete ich als Gastronom gegenüber meinen Mitbewerber? Als Beispiel können wir uns ein Take-away näher ansehen. Das Ziel eines Imbisses ist es, mit einem schnellen Service und in guter Qualität ein vielfältiges Mittagessen anzubieten. Darüber hinaus wird auch ein Lieferservice angeboten.

Was für Angebote, Dienstleistungen oder Produkte bietest du an. Wie ist die Preisgestaltung? Was für einen Nutzen haben deine Kunden?

Zusammenfassen kannst du hier dein Gastronomie Konzept mit den Angeboten und dem Nutzen für deine Gäste vorstellen.

4. Konkurrenz analysieren

Bevor du deine Geschäftsideen in die Tat umsetzen kannst, musst du alles über deine Konkurrenz in Erfahrung bringen. Wieso ist das ein wichtiger Punkt? Indem du deine Mitbewerber kennst, kannst du deine Angebote und die Preisgestaltung von deinem Restaurant so anpassen, dass du konkurrenzfähig bist. Auch kann man funktionierende Werbestrategien von den Mitbewerbern übernehmen. Für mögliche Geschäftspartner ist diese Analyse sehr wichtig, denn sie möchten wissen, wie gut du dich im Wettbewerb in deiner Region behaupten kannst.

5. Standortwahl und Infrastruktur

Ein wichtiges Thema für dein Unternehmen ist die Standortwahl sowie die Infrastruktur. Umschreibe hier wie gross deine Mietfläche sein soll. Auch kannst du hier benötigtes Material und die Kücheneinrichtung auflisten. Weiter unten widmen wir diesem Thema ein eigenes Kapitel.

6. Marktanalyse

Je nachdem in welchem Markt du tätig bist, gibt es unterschiedliche Anbieter. Im Gegensatz zur Konkurrenzanalyse, beschreibst du in diesem Kapitel den Markt von deinem Gastronomiegebiet. Z.b. ist es interessant zu Wissen, wie viele Restaurants es in deiner Region gibt. Mit diesem Überblick kannst du die effektive Nachfrage ungefähr abschätzen. Weitere wichtige zu untersuchende Faktoren für deine Branche sind:

  • Trends: Beschreibe im Businessplan aktuelle und kommende Gastronomie Trends.
  • Was für Chancen und Risiken gibt es in deinem Markt?
  • Welches Wachstum kannst du mit deiner Arbeit erwarten?
  • Benenne nochmals deine Konkurrenten
  • Mit einer SWOT Analyse kannst du deine Stärken und Schwächen von deinem Unternehmen herausfinden. Schreibe die Ergebnisse und Anregungen der Analyse in deinen Businessplan.

7. Mitarbeiter

Bei einer Gründung wirst du dir Gedanken machen müssen, ob du Mitarbeiter anstellen willst oder nicht. Dieser Aspekt ist ebenfalls wichtig für die Finanzierung. Mitarbeiter müssen nicht nur gut als Team miteinander arbeiten können, sondern sie sind auch das Fundament der Qualität für dein Unternehmen. Ebenfalls wird qualifiziertes Personal vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Definiere im Businessplan, wie viel Personal du benötigst und welche Qualifikationen deine Mitarbeitende vorweisen können.

8. Zielgruppe

Die Zielgruppe wird im wesentlichen von deinem Angebot sowie von der Preisstruktur beeinflusst. Eine langfristige Kundenanbindung soll vor allem das Ziel sein. Wie du deine Zielgruppe auswählst und welche Voraussetzungen zu berücksichtigen sollst, kannst du weiter unten nachlesen.

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9. Marketing

Das Ziel von der Werbung sollte sein, dass du mit einem geeigneten Marketingmix neue Kunden für dein Restaurant, Café oder Bar gewinnen kannst. Die erste Frage diesbezüglich, die du dir als Unternehmer stellen solltest, ist, was für ein Wachstum strebt deine Geschäftsidee an? Willst du zu Beginn schnell größer mit deinem Projekt werden, um kurzfristig weitere Restaurants zu eröffnen. Oder ist dir ein nachhaltiges Wachstum wichtiger? Diese ist für dein Marketing von Bedeutung und muss im Businessplan für die Gastronomie auf jeden Fall beantwortet werden.

Wie breit dein Angebot ist, hat auch auf die Werbung einen Einfluss. Je größer deine Produktepalette ist, desto mehr Chancen hast du, eine breite Masse innerhalb deiner Region anzusprechen. Im Businessplan sollten auch die Informationen enthalten sein, ob du mit deinem Angebot einen neuen Markt erschaffen oder in einem bestehenden Gastronomie Konzept deine Idee umsetzen willst. Beispielsweise gibt es zahlreiche Restaurants mit einer eigenen Brauerei. Deren Businessplans es ist, neben der Gastronomie neue Biere in der Branche zu etablieren. Je nachdem wie dein Businessplan ausgerichtet ist, kann sich ein solcher Aufbau lohnen.

Dein Finanzierungsplanung stellt dir schließlich ein Marketingbudget zur Verfügung. Anhand von den finanziellen Möglichkeiten kannst du als Gründer entscheiden, in welcher Form deine Werbung ausgestrahlt wird. Auf der einen Seite gibt es zahlreiche offline Kanälen. Dazu gehören Printmedien, Flyeraktionen sowie Plakate. Oder du setzt auf online Werbung wie Website, Google Anzeigen oder Social Media. Deine Zielgruppe gibt dir dabei den richtigen Mix vor. Jüngere Menschen erreichst du eher auf Social Media. Hingegen Rentner reagieren mehr auf gedruckte Zeitungsinserate.

Zum Marketing-Mix gehört auch, eine Stammkundschaft aufbauen zu wollen. Stammkunden werden dir durch Mund-zu-Mund-Propaganda dein Restaurant, Bar oder Café bewerben, was wiederum neue Neukunden anzieht. Durch ein gezieltes E-Mail Marketing sowie mit Gutscheinen und Rabatte wird dir einen Aufbau von neuen Stammkunden gelingen. Ein guter Nebeneffekt vom Marketing ist, dass jeder Erfolg in den Businessplänen messbar ist. Somit hast du immer die Kontrolle über deine Entwicklung der Neukundenakquise.

10. Risiken analysieren

In diesem Abschnitt legst du alle möglichen Risiken deines Gastronomie Betriebs dar und wie du diese verhindern kannst. Bei einem Restaurant können die Risiken bei der Hygiene, der Qualität der Speisen oder bei den Mitarbeitenden sein. Auch die Finanzen können dazu gehören. Ziel ist es, eine negative Entwicklung vorzeitig zu sehen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Gerade die Gründer und Eigentümer sollten ausführlich im Businessplan für die Gastronomie diese Auflistung gewissenhaft tun.

11. Finanzierung

Eine saubere Finanzplanung ist die Grundlage für deinen Erfolg in der Gastronomie. Denn ohne gesicherte Finanzierung kannst du keine Existenzgründung tätigen sowie deine Idee umsetzen. Deine zukünftigen Geschäftspartner oder Investoren sollen auf einem Blick im Businessplan erkennen, ob deine Idee erfolg haben wird oder die Risiken zu groß für eine Beteiligung sind. Gerade wenn du ein bestehendes Restaurant übernehmen möchtest, brauchst du umfassende Informationen über die Planzahlen von den letzten 3 Jahren. Auch wenn du bei einer Bank einen Kredit beantragst, benötigst du einen Businessplan mit detailliertem Konzept zur Finanzierung. Bei der Erstellung solltest du auf jeden Fall auf folgende Punkte eingehen:

  • Bilanzen von den letzten 3 Jahren
  • Erfolgsrechnung aus den vergangenen 3 Jahren
  • Budgetierung der Umsätze und Gewinne
  • Liquiditätsplanung
  • Kostenanalyse und ev. Kostenstrukturen verbessern

Weitere Unterstützung findest du bei einem Finanzberater. Dieser hat das benötigte Know how für die Erstellung sowie weiß er über die unterschiedlichsten Rechtsformen Bescheid.

12. Zukünftige Entwicklung

Im letzten Abschnitt deines Businessplans umschreibst du deine Vision für die nächsten 3-5 Jahren. Verfasse hierfür 3 Szenarien:

  • Beste Entwicklung
  • Realistische Entwicklung
  • Schlechte Entwicklung aufzeigen

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Zielgruppe definieren

Bei der Zielgruppe definierst du, welche Menschen deine Angebote, Produkte oder Dienstleistung zu einem beliebigen Preis kaufen werden. Im Businessplan für die Gastronomie ist dieser Abschnitt äußerst wichtig. Denn sobald du deine Kunden bestimmt hast, kann der nächste Schritt in Angriff genommen werden. Die Zielgruppe definiert deinen genauen Marketingmix.

Erstelle zu jedem Kundentyp einen kurzen Steckbrief und teile folgende Infos zu:

  • Geschlecht
  • Alter
  • Nationalität
  • Wohnort
  • Beruf
  • Einkommen

Jeder Unternehmer kann mit gezielten Kundensteckbriefen sein Angebot anpassen oder erweitern. Frage dich auch, aus welchen Gründen deine Kunden zu dir ins Restaurant kommen. Ein weiterer Vorteil von Steckbriefen ist, dass du gemeinsame Interessen miteinander verbinden kannst. Beispielsweise kannst du damit keinen Kundenkreis auf Firmen und Vereine mit genau diesen Interessen ausweiten. Großkunden können auf jeden Fall ein wichtiger Umsatztreiber sein.

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Den richtigen Standort finden

Sobald du deine Art von Gastronomie definiert hast, musst du einen geeigneten Standort finden und im Businessplan dokumentieren. In der Regel sind zentrale Lokale mit einer hohen Anzahl an Laufkundschaft besser, dafür sehr teuer. Nicht jeder Gründer kann sich eine Lokalität an bester Lage leisten. Vielfach musst du mit deinem Gastronomie Betrieb Kompromisse eingehen.

Folgende Kriterien bestimmen deinen Standort:

  • Wie teuer ist der Standort?
  • Kannst du dir den Standort mit deiner Finanzierung leisten?
  • Sind deine Räumlichkeiten in einem Neubau oder muss zuerst renoviert werden?
  • Wie viele Sitzplätze brauchst du?
  • Welche Maschinen und Küchengeräte müssen gekauft oder geleast werden?
  • Wie hoch sind die Kosten für Strom, Wasser und Heizung?
  • Benötigst du Außenplätze auf einer Terrasse
  • Ist ein Kinderspielplatz gewünscht?

Halte diese Angaben in deinem Businessplan fest. Nachdem du deine gewünschte Lokalität gefunden hast, stellt sich für dich die Frage, wie du deine Arbeitsabläufe organisierst. Musst du deinen Service oder die Mitarbeitende der Küche gezielt schulen? Welche Art von Gastro-Kassensystem willst du verwenden? Beschreibe diesen Teil ebenfalls in deinem Businessplan.

 

FAQ

Für einen guten Businessplan benötigst du eine Idee für einen Gastronomie Betrieb und ein strukturiertes Konzept. Beschreibe in deinem Businessplan detailliert, was du vorhast und mache wahre Angaben über deine Möglichkeiten und lege immer eine realistische Finanzplanung bei. Wenn du die in diesem Artikel aufgeführten Tipps befolgst, sollte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Folgende Struktur und Inhalte sollten in deinem Businessplan vorhanden sein: 1.) Zusammenfassung, 2.) Beschreibung Gastronomie Unternehmen, 3.) Angebot, 4.) Zielgruppe, 5.) Standort, 6.) Marktanalyse, 7.) Mitarbeitende, 8.) Marketing und Werbung, 9.) Finanzierung, 10.) Ausblick in die Zukunft (3 bis 5 Jahren)

Wie viel Eigenkapital du für eine Gründung benötigst, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab: Welche Art von Gastronomie willst du gründen? (Restaurants, Bar oder Café) Welche Rechtsform wählst du aus? Willst du Mitarbeitende anstellen?Was sind deine Angebote? Für einen kleinen Imbiss (Einzelunternehmen) reicht meistens schon ein Eigenkapital zwischen 4.000 bis 7.000 Euro. Hingegen wird für ein Restaurantbetrieb schnell einmal über 50.000 Euro an Eigenmittel gebraucht.

Für ein gutes Konzept brauchst du erstmals eine Geschäftsidee. Ohne eine konkrete Vorstellung kannst du kein Gastronomie Betrieb gründen. Weiter brauchst du genügend Zeit, um einen Businessplan gewissenhaft mit der geforderten Struktur zu erstellen. Lasse dich von jeweiligen Experten beraten, wo du keine Fachkenntnisse hast.